Sanjay Gandhi

Politiker

* 14. Dezember 1946 New Delhi

† 23. Juni 1980 New Delhi

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 35/1980

vom 18. August 1980

Wirken

Sanjay Gandhi war der zweite Sohn der indischen Premierministerin Indira Gandhi. Wie sein älterer Bruder Rajiv Ratan G. (geb. 1944) entstammt auch G. der 1942 geschlossenen und 1947 getrennten Ehe Indiras mit dem Publizisten und Abgeordneten Firoze G. (gest. 1960). Während Rajiv Ratan G. eine Flugausbildung absolvierte und Zivilpilot wurde, nahm G. als Zwanzigjähriger an einem 15 Monate dauernden Mechaniker-Lehrgang bei Rolls-Royce teil. Er nannte sich danach Ingenieur. Kurz nach Abschluß dieser Ausbildung wurde er Chef und Teilhaber einer mit Staatshilfe errichteten Automobilfabrik bei New Delhi, in der er acht Jahre lang mit wenig Erfolg um die Entwicklung eines indischen Volkswagens bemüht war. Anfang 1976 lief der "Maruti", benannt nach dem Sohn eines Hindu-Windgottes, in einer erfolglosen Kleinstserie an.

In die Politik ging G. erst im Juni 1975. Offenbar war er maßgeblich daran beteiligt, daß sich seine Mutter zur Ausrufung des Ausnahmezustandes und rigorosen Unterdrückung der Regimegegner entschloß. Seither trat er als einer der engsten Berater Indiras in Erscheinung. Im Dez. 1975 wurde er Mitglied des Exekutivausschusses der Jugendorganisation und damit Mitglied des Führungsgremiums der ...